Abenteuer Permakultur: Dein Weg zu einem essbaren Paradies
- Martijn Iglesias
- 9. Okt.
- 3 Min. Lesezeit
Stell dir vor, du bist in deinem Garten und begibst dich von dort aus auf eine Zeitreise. Ganze 7 Jahre geht es heute in die Zukunft! Ungefähr so lang, wie es dauert, bis ein frisch angelegter Permakulturgarten sein volles Potential entfaltet. Bereit? Na dann, nichts wie los! Gemütlich richtest du dich auf deiner Picknickdecke mitten im Garten ein. Als du die Augen schließt, begibst du dich auf eine Reise durch Zeit und Raum.

Die Augen noch geschlossen, spürst du den warmen Sommerwind, der sanft über die Picknickdecke streicht. Du öffnest die Augen und erkennst den Garten kaum wieder: Eine Flut wohltuender Sinneserfahrungen strömt auf dich ein. Und diese Lebendigkeit! Wohin du auch schaust, summt und brummt es. Die Obstbäume tragen üppige Früchte, Beerensträucher wuchern, duftende Kräuter und prächtiges Gemüse demonstrieren einen ungeahnten Überfluss. Die Natur um dich herum ist vertraut und gleichzeitig verwandelt. So sieht dein Paradies also in sieben Jahren aus.
Dein Garten hat sich zu deinem persönlichen Ökosystem entwickelt – ein Ort, an dem Natur, Nachhaltigkeit und Selbstversorgung auf harmonische, ja fast magisch wirkende Weise miteinander verwebt sind. Und Du selbst bist mittendrin.. als zentrales Wesen dieser wundersamen Symbiose aus belebten und unbelebten Elementen. Gesunde, frische und vielfältige Lebensmittel gibt es um dich herum neben dem, was bekannt und altbewährt ist, in den wildesten Formen, Farben und Aromen. Und nachdem du nun eine Weile staunend durch deinen Garten gewandelt bist, merkst du, wie dein Magen knurrt. Als du dir einen sonnengereiften Pfirsich pflückst, um kräftig hinein zu beißen… Da katapultiert es dich zurück in das Hier und Jetzt.
Du fragst dich, ob die erlebte Zukunftsvision wirklich wahrhaftig sein könnte. Lass mich dir gleich vorab verraten: Ja, das kann sie. Und hier ist ein möglicher Weg, wie auch du dein eigenes essbares Paradies in 3 Schritten erschaffen kannst.
1. Schritt Permakultur-Design
Der Startpunkt liegt in der Formulierung deiner Vision, sowie der Analyse der Bedürfnisse und Möglichkeiten von dir und deinem Garten. Daraus folgt die Konzeption deines Gartens. Ein durchdachtes Permakultur-Design dient als Leitfaden und Kommunikationsgrundlage, um deine Vision umzusetzen. In einen Plan gegossen, sieht das Permakultur-Design nicht nur schön aus, sondern hält dich ganz wie ein Kompass langfristig auf Kurs.Die besondere Herausforderung liegt hier in dem nötigen umfangreichen Wissen über natürliche Prozesse, Klimaverhältnisse, Pflanzengemeinschaften und Wechselwirkungen zwischen den belebten und unbelebten Elementen des Permakultur-Systems. Dieses Wissen ist entscheidend dafür, dass in deinem Design jedes Element den richtigen Standort findet. Auch wenn du jetzt noch nicht jede Pflanze und jeden Quadratmeter deines Gartens im Detail planen musst, sollte die grobe Struktur deines Designs doch funktionieren und lebensförderlich wirken. Denn werden Trockenmauern, Teiche, Gehölze usw. am Anfang nicht an die passende Stelle gebaut, lassen sie sich später nur mit großem Mehraufwand wieder umsiedeln.
2. Die Bauphase
Nun geht es ans Eingemachte und die grundlegenden Strukturen deines Designs werden gebaut. Zu sehen, wie die eigene Vision Form annimmt, ist aufregend. Vielleicht musst du einzelne Entscheidungen aus deinem Design während der Umsetzung noch einmal anpassen, aber keine Sorge, denn das ist ein ganz normaler Teil des Prozesses. Dabei erfordert der Bau des Systems ein gewisses bautechnisches Wissen, handwerkliche Fähigkeiten und mitunter auch den Einsatz von Maschinen. Chaos und Zerstörung ist manchmal notwendig, um Neues zu schaffen. In der Natur können wir diesen Grundsatz besonders eindrucksvoll beobachten, wenn sich nach einem Waldbrand neue Lebendigkeit mit voller Kraft entfaltet. Die Bauphase markiert den Beginn des Wachstumsprozesses und lädt die Natur ein, mitzuspielen. Denn sind die grundlegenden Strukturen einmal angelegt, beginnen Flora und Fauna unverzüglich ihr zauberhaftes Werk.
3. Pflege und Anpassung
In diesem Schritt darfst du kontinuierlich hinzulernen und mit deinem Permakultur-System wachsen. Auch warten bald das Genießen der ersten eigenen Ernten und die Entstehung einer tieferen Verbindung mit der Natur auf dich. Für Körper und Geist bedeutet die regelmäßige Aktivität im Permakulturgarten und die Früchte dieser Arbeiten oft einen wahren Vitalitätsboost. Die Biodiversität im Garten nimmt ebenso zu wie die Ernteerfolge. Mehr Unabhängigkeit entsteht durch die Teilselbstversorgung mit gesunder Lebensmittelvielfalt aus eigenem Anbau.
Die Herausforderungen bestehen nun darin, das System durch ständige Pflege und Anpassung am Laufen zu halten und flexibel auf wechselnde Umwelt- und Lebensbedingungen zu reagieren. Den Dynamiken des Lebens von Anfang an im Design Raum zu geben, gibt deinem Permakultur-System die nötige Flexibilität. Veränderungen wie ein zeitweiliger Rückgang von Ressourcen wie Zeit oder Geld können von einem gut geplanten Permakultur-System mitgetragen und gut überstanden werden. Der Garten findet langsam, aber sicher in jene Form, die du auf deiner 7 Jahres Zeitreise bewundern durftest. Ich wünsche dir von Herzen alles Gute für dein Permakultur-Abenteuer und stehen dir bei Fragen gerne zur Seite.
Kasten:
Haben Sie Fragen zur Permakultur oder zu Ihrem Garten? Oder haben Sie in Ihrem Garten etwas Spannendes beobachtet und fragen sich, wie dies zu deuten ist? Dann schreiben Sie mir gerne einfach und kostenlos per WhatsApp
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