Baue dein Hochbeet & bringe deinen Garten aufs nächste Level
- Martijn Iglesias
- 13. Juni 2024
- 6 Min. Lesezeit
Hochbeete sind eine tolle Möglichkeit, die dir ermöglicht in deinem Garten mehr Platz und Abwechslung zu schaffen. Sie bieten nicht nur eine interessante optische Abwechslung, sondern haben auch zahlreiche praktische Vorteile. Durch die erhöhte Anlage können Hochbeete eine bessere Drainage bieten und die Erde bleibt länger warm, was vor allem für Frühlingspflanzen von Vorteil ist. Auch Schädlinge und Unkraut haben es schwerer, in das Beet zu gelangen. Wenn du also auf der Suche nach einer neuen Herausforderung für deinen Garten bist, lies dir diesen Artikel jetzt unbedingt konzentriert bis zum Schluss durch.

Wie baue ich ein Hochbeet - 5 Schritte zum Erfolg
Du willst dein eigenes Hochbeet selber bauen? Dafür brauchst du keine speziellen Fertigkeiten, es reicht zu wissen wie und dann kannst du in die Umsetzung gehen. Hier sind 5 Schritte, die dir auf dem Weg zu deinem Hochbeet helfen werden:
1. Wähle einen geeigneten Standort
Suche einen Standort, der ausreichend sonnig und gut drainiert ist. Vermeide Standorte in der nördlich an Gebäuden, Bäumen oder Sträuchern, da diese das Hochbeet beschatten können. Idealerweise solltest du das Hochbeet Nord-Süd ausrichten. Egal ob du Kräuter, Gemüse oder Stauden anbauen willst, mit der Nord-Süd-Ausrichtung schaffst du optimale Lichtverhältnisse für die allermeisten Pflanzen.
2. Bestimme die Größe und Form
Überlege, wie viel Platz du für das Beet hast und welche Form es haben soll. Verschiedenen Größen und Formen sind möglich. Von langen, schmalen Beeten bis hin zu quadratischen oder runden Beeten. Damit du einen Anhaltspunkt für die Bestimmung von Größe und Form hast: Die meisten Hochbeete haben eine quadratische Form und sind aufgrund ergonomischer Vorteile 70 - 140 cm breit.
Für die Breite kannst du deine Armlänge in Kombination mit der Begehbarkeit als maßgebend anwenden. Bei einseitiger Begehbarkeit sollte das Beet 1x deine Armlänge (ca. 70cm - 80cm) breit sein. Bei beidseitiger Begehbarkeit kannst du die Beetbreite dementsprechend verdoppeln.
Die Höhe deines Beetes hängt sowohl von deiner Körpergröße ab, als auch von den Pflanzen die du in deinem Hochbeet züchten willst. Allgemein kannst du dich für die Bestimmung der Höhe gut an der Höhe deiner Küchenzeile orientieren, soweit diese für dich eine passende Höhe hat. In der Regel sind dies 80cm - 90cm.
Beabsichtigst du jedoch hochwüchsige Pflanzen, wie zum Beispiel Tomaten in deinem Hochbeet zu kultivieren, macht es Sinn dein Hochbeet entsprechend niedriger (40cm - 50cm) anzulegen. So gewährleistest du eine ergonomisch sinnvolle Bearbeitungshöhe, für den arbeitsintensiveren Teil der Vegetations- und Ernteperiode.

3. Sammle das benötigte Material
Bei der Auswahl der Materialien kannst du wieder kreativ werden. Wäge dabei neben Kosten, Verfügbarkeit und Optik, auch ab, wie langlebig deine Konstruktion sein soll und ob du wirklich unnatürliche Materialien, die auch mit der Zeit verwittern, in deinen Garten integrieren willst.
Insgesamt wirst du Folgendes benötigen: Holz, Steine, Metall oder Kunststoffplatten für die Rahmenkonstruktion und alle Seiten des Hochbeets. Eckpfosten und Schrauben oder Nägel, um die Platten zusammenzuhalten. Teichfolie, um die Konstruktion vor der feuchten Erde zu schützen. Optional Unkrautvlies, oder Schilfrohrmatten, um das Eindringen von Unkraut zu verhindern. Drainageschicht (z. B. grober Pflanzenschnitt, Kies oder Schotter), fruchtbare Erde und Mulchmaterial.
4. Die Ausführung
Ebne zuerst die Fläche ein, auf dem du dein Hochbeet baust. Optional kannst du die Grundfläche deines Hochbeetes mit einem Unkrautvlies abdecken. Ramme die Eckpfosten in den Boden. Lege jetzt die Platten für die Seitenwände zusammen und befestige sie mithilfe von Schrauben oder Nägeln an den Eckpfosten.
Bei größeren Hochbeeten bringt ein zusätzlicher Mittelpfosten, der jetzt angebracht werden müsste, zusätzliche Stabilität.
Teichfolie im gesamten Innenraum einbringen und mit einem Tacker befestigen. Wichtig ist, dass du am Boden Löcher in die Teichfolie machst, sonst kann das Wasser nicht ablaufen.
Jetzt die Befüllung: Lege eine Drainageschicht auf den Boden und fülle das Hochbeet dann mit Erde. Bedecke die Erde mit Mulch oder Schilfrohrmatten, um das Eindringen von Unkraut zu verhindern. Auch schützt du deine Erde durch Mulchen vor Erosion und steigerst die Vitalität und Produktivität deines Beetes.

5. Pflanze deine Pflanzen
Wähle Pflanzen aus, die gut in deinem Klima gedeihen und fülle das Beet mit ihnen. Achte darauf, dass du die Pflanzen entsprechend ihren Wasser- und Lichtbedürfnissen pflanzt und dass sie genügend Platz zum Wachsen haben.
Um die besten Ergebnisse zu erzielen ist es ist wichtig, dass du das Hochbeet richtig konstruierst. Wenn du dir noch unsicher bist, wie du vorgehen sollst, kannst du auch eine Konstruktionszeichnung von deinem Bauprojekt anfertigen. Das ist zwar mehr Aufwand, aber so siehst du bereits im Vorfeld, ob deine Idee auch so funktioniert, wie du es dir vorstellst.
5 Vorteile
Du interessierst dich für diese ausgesprochen populäre Beetform ja wahrscheinlich nicht nur, weil sie hübsch aussieht, sondern weil sie gleich mehrere starke Vorteile verspricht. Hier sind die 5 wichtigsten Vorteile:
1. Verbesserter Drainage
Da das Beet erhöht angelegt wird, kann überschüssiges Wasser leichter abfließen. Dadurch wird Staunässe effektiv verhindert, was für die Pflanzen von Vorteil, oder gar Entscheidend für ihr Überleben ist.
2. Ergonomische Arbeitshöhe
Ein Hochbeet ermöglicht es je nach Bauart, dass du bequem im Stehen arbeiten daran kannst, was besonders für Menschen mit Rückenproblemen von Vorteil ist. Es gibt sogar Sonderformen, die mit dem Rollstuhl unterfahrbar sind und sich dementsprechend für Menschen mit Gehbehinderungen wunderbar eignen.

3. Längere Vegetationsphase
Die Erde wird durch die Exposition der Seitenwände zur Sonne schneller aufgeheizt als im Boden, was besonders für kälteempfindliche Pflanzen von Vorteil ist. So kannst du mit deinem Hochbeet die Vegetationsphase verlängern und früher als gewöhnlich mit dem Anbau beginnen.
4. Schutz vor Schädlingen und unerwünschten Beikraut
Ein Hochbeet kann, wenn es richtig konstruiert ist, effektiv gegen Beikräuter und Schädlinge schützen. Durch das Erhöhen des Bodens wird die Belüftung und Drainage verbessert, was das Wachstum von Pflanzen fördern und sie widerstandsfähiger gegen Schädlinge macht. Auch ist die Pflanzfläche schwieriger zu erreichen als in normalen Beeten, dadurch werden viele Schädlinge von vornherein aus dem Beet herausgehalten.
5. Höhere Erträge
Ein Hochbeet bietet ein größeres Wurzelvolumen für deine Pflanzen, was zu höheren Erträgen pro Quadratmeter führen kann. Zudem kannst du die Bodenqualität besser kontrollieren und den Boden mit geeigneter Erde und Nährstoffen anreichern.

Die 3 Nachteile
Nachteile, oh nein!? Doch die gibt es auch und wir wollen sie dir natürlich nicht verschweigen.
1. Höherer Aufwand
Das Bauen ist, wie wir bereits gelernt haben, je nach Material und Größe etwas aufwändiger als das Anlegen eines traditionellen ebenerdigen Beetes. Auch ist nicht zu unterschätzen das du deine Konstruktion je nach Bauweise, Standortbedingungen und Nutzung hin und wieder ausbessern werden musst.
Gerade der Druck nach außen auf die Konstruktion, durch das Füllmaterial und Wasser, ist nicht zu unterschätzen. Dieser kann zu Verformungen deiner Beetwände führen.
2. Kosten
Hochbeete können teurer sein als herkömmliche Beete, insbesondere wenn du ein hochwertiges Material wie langlebiges Lerchenholz oder Stein verwendest. Auch die Installation einer Drainageschicht oder eines Bewässerungssystems kann zusätzliche Kosten verursachen.
3. Hitze und Trockenheit
Die Vermeidung von Austrocknung ist in der Regel auch etwas intensiver als bei einem herkömmlichen ebenerdigen Beet. Da es in der Regel, auch trotz ausreichender Mulchschicht schneller austrocknet, muss es regelmäßig bewässert werden. Insbesondere im Sommer kann sich das Hochbeet stark erhitzen und es kann notwendig werden, das du deine Pflanzen an sonnigen Tagen gleich mehrmals täglich gießen musst.
Es ist wichtig, dass du dir überlegst, ob ein Hochbeet für deinen Garten geeignet ist und ob du bereit bist, den zusätzlichen Aufwand und die Kosten in Kauf zu nehmen. Wenn du dich dafür entscheidest, solltest du auch darauf achten, es richtig anzulegen und zu pflegen, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Was darf nicht in Hochbeet?
Beim Pflanzen in einem Hochbeet gibt es einige Pflanzen, die vermieden werden sollten. Einige Beispiele hierfür sind stark wachsende Sträucher und Bäume, da sie das Beet beschatten und andere Pflanzen verdrängen können. Auch Zwiebeln und Knoblauch sollten vermieden werden, da sie den Geschmack anderer Pflanzen beeinflussen können, wenn sie in der Nähe gepflanzt werden. Giftige Pflanzen sollten ebenfalls vermieden werden, insbesondere wenn du Kinder oder Haustiere hast, die Zugang zum Beet haben.
Des Weiteren sollten invasive Pflanzen vermieden werden, da sie sich schnell ausbreiten und andere Pflanzen verdrängen können. Kürbis und Melone benötigen viel Platz und sind daher eher nicht gut geeignet.
Um das Beste aus deinem Hochbeet herauszuholen, ist es wichtig, dass du dich über die Pflanzen informierst, die du in das Beet pflanzen möchtest, und sicherstellst, dass sie gut zusammenpassen und in der Lage sind, in dem Beet gut zu wachsen.

Lohnt es sich ein Hochbeet zu bauen?
Es lohnt sich in jedem Fall, ein Hochbeet zu bauen und das ist auch gar nicht so schwer. Wenn du diese Herausforderung meisterst, kommst du in den Genuss vieler Vorteile dieser populären Konstruktionen. Zunächst einmal kannst du auf diese Weise den Ertrag in deinem Garten zu erhöhen, da die Erde in einem Hochbeet wärmer und besser durchlüftet ist als im Boden. Dadurch kannst du früher im Jahr mit dem Pflanzen beginnen und dich länger mit frischem Obst und Gemüse selbst versorgen.
Das ergonomische Arbeiten an deinem Beet schont deinen Rücken. Zudem ist es für Menschen mit körperlichen Einschränkungen oft einfacher, da sie sich nicht bücken müssen. Für Rollstuhlfahrer gibt es tolle, unterfahrbare Varianten, dadurch wird Ihnen das Gärtnern ermöglicht.
Insgesamt ist es also eine tolle Möglichkeit, um deine Erträge zu erhöhen und gleichzeitig deinen Rücken zu schonen. Es eignet sich sowohl für erfahrene Gärtner als auch für Anfänger und ist eine gute Wahl für alle, die sich gerne mit frischem Obst und Gemüse selbst versorgen möchten.
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